Faktencheck zu Aussagen der BI pro Umgehung
Die Beschwerdeführer zum Thema Belastung der B65 sorgen am Donnerstag für eine zusätzliche Belastung und Behinderung des Verkehrs. Eine Demo auf der Bundesstraße ohne korrekte Anmeldung könnte noch rechtliche Folgen nach sich ziehen.
Mal abgesehen davon, dass wir als BIPAB65 immer unsere Veranstaltungen korrekt anmelden und noch nie jemanden behindert haben, informieren wir uns immer über die neuesten Fakten und geben den Bürgern ehrliche Informationen.
An den Aussagen der Befürworter kann man hier aber mal wieder erkennen, dass sie sich leider überhaupt nicht mit den Fakten auskennen.
Unser FAKTENCHECK
Aussage 1: Es würde reichen, wenn die LKWs nicht mehr durch den Ort fahren dürften.
Faktencheck: laut letzter offizieller Zählung waren 600 von 13800 Kfz auf unserem Abschnitt der B65 LKW, das sind 4,3%. Wenn das also schon zur Entlastung reicht, scheint das Problem nicht so groß zu sein. Eine Reduktion von 4% bekommt man auch mit anderen Mitteln hin. Nur werden LKW immer bleiben, allein wegen des Zulieferverkehrs der Gewerbebetriebe, der Landwirtschaft, der Nienstädter Viehverwertung etc.
Und zusätzlich hat unsere Gemeinde mit dem Bau der AWS als ganztägige Annahmestelle Umschlagplatz im Gewerbegebiet noch deutlich mehr Verkehr, auch LKW, erzeugt.
—> Die Aussage passt also weder zur Realität noch zur zukünftigen Entwicklung!
Aussage 2:
Die Geduld wäre langsam am Ende. Sie erwarten Taten, man müsse jetzt umsetzen.
Faktencheck:
Wenn Frau Klenke sich mal umfassend informieren würde über laufende Straßen/Projekte im Kreis SHG, dann wüsste sie, dass selbst wenn der Prozess der neuen Erhebung und Planung in 2023 beginnt, die Fertigstellung wahrscheinlich noch mindestens(!) 20 Jahre dauern wird. Siehe 2+1 Lösung Stadthagen-Bad Nenndorf. Und da einige Nienstädter klagebereit sind und finanziell vorbereitet, ist hier mit einer weiteren deutlichen Verzögerung zu rechnen.
Es sind zudem gerade einige Präzedenzfälle vor Gericht, die mithilfe des Klimaschutzurteils klagen. Auch der BUND und der NABU haben bereits Rechtsgutachten vorgelegt, die eine Rechtswidrigkeit des Bundesverkehrswegeplans bescheinigen.
—> Eine schnelle Umsetzung ist daher schlicht nicht realistisch.
Forderung auf dem Schild:
Erst Umgehung, dann Dorfmittelpunkt
Faktencheck: wie stellen sie sich einen Dorfmittelpunkt auf einer 4 spurigen Straße vor, ist die große Frage. Hat noch nie jemand beantwortet, auch von der SPD nicht. Kein Wunder. Denn selbst wenn die Umgehung kommen würde, bleiben folgende Probleme:
Die alte B65 geht dann finanziell an Landkreis oder Gemeinde. Wie soll ein Rückbau der 4 Spuren gemacht werden? Wer bezahlt das? Die verschuldete Gemeinde? Allein Unterhalt und Sanierung sind schon dicke 5stellige Beträge. Was ist mit den mind. 40% Ziel- und Quellverkehr durch den Ort? Das sind immerhin noch über 5000 Kfz pro Tag. Wie soll da bitte ein Ortsmittelpunkt an so einer Straße entstehen?
—> unrealistisch, nicht finanzierbar, schwer vorstellbar
Unser Fazit:
Wir müssen wohl doch noch mehr aufklären und immer wieder die auf Fakten auf den Tisch bringen.
Immerhin sieht man klar an der Beteiligung der Nienstädter Bürger, dass mehr Unterstützung GEGEN als FÜR die Umgehung da ist.
10 Autos am Donnerstag versus 130 Teilnehmer auf unserer Trassendemo im Juni 2021.
Das gibt der Politik recht in ihrer Entscheidung gegen die Umgehung im SG-Rat.
Und wenn bald Maßnahmen zur Verbesserung der B65 von WGSN, FDP und CDU angegangen werden, dann werden auch diese Leute merken, dass eine schnellere Optimierung auch besser für sie ist als weitere Jahrzehnte des vergeblichen Wartens.
#Verkehrswende #umweltschutz #Mobilitätswende #Klimaschutz #naturschutz